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Antrag / Anfrage / Rede

Interfraktioneller Antrag: „FFB-Regionalsiegel für Unternehmen“

Antrag an den Kreistag Fürstenfeldbruck:
„Der Kreistag beschließt den eigenen Regionalbeirat zu einer Sondersitzung einzuberufen, um mit den darin vertretenden Beteiligten aus Kommunalpolitik, Wirtschaftsverbänden, Sozialorganisationen und den einschlägigen Ämtern kurzfristig ein Regionalsiegel für den Landkreis Fürstenfeldbruck auf den Weg zu bringen.
Durch dieses Landkreis-Regionalsiegel sollen Unternehmen ausgezeichnet werden, die durch Ihre Tätigkeit zu einer sozial-gerechteren und ökologisch nachhaltigeren Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung vor Ort beitragen.
Dazu gehören neben Erzeugern aus Handwerk, Landwirtschaft, und Produktion auch der Handel – sowie insbesondere auch die vielen Dienstleistungsunternehmen und auch Kulturschaffenden im Landkreis.
Ziel dieser Auszeichnung soll es sein, für die Verbraucher und Verbraucherinnen regionale, dem Landkreis-Gemeinwohl dienliche Unternehmen positiv hervorzuheben, um diese zu stärken.
Ferner beauftragt der Kreistag die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit der Agentur, welche die Weiterentwicklung des Fürstenfeldbrucker Leitbilds begleitet, ein Unternehmens-Regionalsiegel entwerfen zu lassen und zusammen mit den Netzwerkpartnern z.B. aus der Wirtschaft und Initiativen einen Kriterienkatalog zu erarbeiten. Dieser Kriterienkatalog soll eine unkomplizierte und für die Unternehmen kostenfreie Zertifizierung ermöglichen.
Begründung:
Die Corona-Krise hat mit erschreckender Deutlichkeit aufgezeigt, wie fragil die Wirtschaft in Zeiten der Krise ist. Denn der Lockdown hat auch im Landkreis FFB viele Unternehmen schnell an den Rand des Ruins gebracht, einige davon konnten nur mit staatlichen Hilfen am Leben gehalten werden. Doch diese Hilfen laufen aus, viele Unternehmen zehren aktuell von ihren Reserven und sind daher sind in Ihrer Existenz insbesondere in der 2. Jahreshälfte bedroht.
Daher werden auch bei vielen Unternehmen des Landkreises die Gewinne sinken, und damit die Gewerbesteuern und ein Teil der Finanzierung der Kommunen. Auch haben Betriebe schon Personal abgebaut bzw. sind dabei, oder mussten in Kurzarbeit gehen, um Ihr Personal halten zu können. All dies wird sich in verringerten Anteilen aus der Lohn- und Einkommenssteuer in den Haushalten der Kommunen des Landkreises auswirken.Ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Krisenfestigkeit unserer Gesellschaft wäre eine stärkere
Regionalisierung der Wirtschaft in fast allen Lebensbereichen. Sehr viele Produkte und Dienstleistungen für die Bürger können im Landkreis erzeugt oder erbracht werden.
Die positiven Effekte einer Regionalisierung können unter dem Eindruck der Krise gar nicht hoch genug bewertet werden:

  • Wertschöpfung vor Ort sichert Arbeitsplätze und Einkommen der Bürger,
  • kleine und mittlere Unternehmen, die in der Region auch Ihren Firmensitz haben, tragen mit Ihren Gewerbesteuern erheblich zur Finanzierung der Kommunen und damit zum Erhalt bzw.
    Ausbau der kommunalen Infrastruktur und damit auch zum sozialen Zusammenhalt bei.
  • Produktion vor Ort unter Nutzung von regionalen Rohstoffen vermeidet Transportwege und
    CO 2- Ausstoß und trägt zur Sicherung weiterer regionaler Unternehmen im Landkreis in der
    Lieferkette bei.
  • sozial eingestellte Arbeitgeber, die Personal halten und entwickeln, schaffen Know-How und ein positives Image ihres Unternehmens. Sie tragen erheblich zur Zufriedenheit in der Gesellschaft bei.
    gesunde Lebensmittel, die vor Ort erzeugt und lokalen Absatz finden, sichern die Existenz der kleinteiligen Landwirtschaft in unserem Landkreis und auch den Erhalt der Kulturlandschaft,
  • nachhaltige und langlebige Produkte lohnen gewartet und repariert zu werden, auch dies
    sichert viele Existenzen und vermeidet Müll und Ressourcenverschwendung,
  • Regionale Produkte finden zu Recht großen und dauerhaften Anklang bei den Kunden und
    werden gerne gekauft, wenn der Preis nicht überhöht ist,
  • mit mehr Regionalität wachsen das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt in der
    Bevölkerung,
  • die Verödung der Ortszentren wird durch mehr kleinteilige Gewerbe- und
    Dienstleistungsbetriebe gestoppt,
  • Der globale Online-Handel mit seinen negativen Begleiterscheinungen wie steigendem
    Lieferverkehr und ressourcenvergeudender „Wegwerf-Retouren“ wird verringert.

Kosten: Geringfügig, Entwurf eines Regionalsiegels (digital / Urkunde) beauftragt durch die Verwaltung, Koordination und Leitung durch die Leitbild-Agentur. Veröffentlichung und Promotion durch Regionalmanagement und die Netzwerkpartner aus z.B. aus Wirtschaft, Politik und Initiativen.
Die Antragssteller:
Hubert Ficker, Maximilian Gigl, Franz Höfelsauer, CSU-Fraktion;
Dr. Ingrid Jaschke, Dr. Martin Runge für die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN;
Dr. Christoph Maier, Petra Weber, SPD-Fraktion;
Jakob Drexler, Christian Götz, UBV-Fraktion;
Carmen Greiff, Christian Holdt, Max Keil, ÖDP-Fraktion;
Ulrich Bode, Prof. Dr. Klaus Wollenberg, FDP ;

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